Programm

VANDALISBIN

VANDALISBIN

Concert

24. April

November 2018: die 15 jährige Helena singt am Münchner Stachus mit Akustikgitarre im Schneetreiben Songs von AnnenMayKantereit. Sie hat eben die Realschule bestanden, aber ihr Leben hält einige schwierige Prüfungen bereit. Eine Ausbildung im HieberLindberg Musicstore ist geplatzt aber sie braucht dringend einen guten Plan oder Geld, oder beides. In einem Hollywood-Film bliebe jetzt jemand im Schneetreiben stehen und würde Helena anbieten, eine Demo aufzunehmen. Er würde diese Demo vielleicht an eine Musik-Stiftung weiterleiten. Und in dieser Stiftung säße eine Frau, die nach einigen Minuten den Stiftungsplan über Bord werfen und der jungen Helena anbieten würde, ihr anstelle der vorgesehenen Promo-CDs ein Studium an der Jazz School zu finanzieren. Und Helena würde zusagen und endlich machen, was sie immer wollte: Schlagzeug studieren. Seitdem sind fünf Jahre vergangen, Helena Niederstraßer hat die Jazz-School mittlerweile abgeschlossen (“Staatlich anerkannte Ensemble-Leiterin”) und spielt Schlagzeug für aufstrebende Newcomer, unterem für ENNIO. Davor musizierte sie sich ein halbes Jahr mit Straßenmusik durch Europa.

Als “VANDALISBIN” (Vandalism + Lesbian) schreibt sie Songs, programmatisch im Spannungsfeld zwischen queerer Sexualität, Liebe, Gewalt und Selbstermächtigung.

Eindrucksvoll spiegeln sich darin die Irrungen und Wirrungen ihres jungen Lebens, wie in einem luziden Schattenspiel im Putzlicht eines unbekannten Clubs. Rohe und bedrückend schöne Lyrik, inspiriert von zeitgenössischem Rap und zeitlosen Klassikern wie Hildegard Knef, Nina Simone und Rio Reiser. Vorgetragen in ihrer unverkennbaren
Stimme, die klingt als hätte Helena die Seele eines 50-jährigen

Türstehers in ihrer Kehle: treffsicher liefert sie poetische Bilder und Hooks, Punchlines im wahrsten Sinne des Wortes. Fein balanciert sie ihre vielfältigen Einflüsse von Eryka Badu, Nirvana, Bilderbuch und Isolation Berlin zu einem stacheligen Neo-Soul, mit Blues-Note in der Performance und viel Witz zwischen den Zeilen. Ob am Klavier, an der Gitarre, Bass oder den Drums: die 21-jährige schreibt sich ihre Beobachtungen auf eine Art von der Seele, die hypnotisiert. Vielleicht auch, weil man als Mensch instinktiv erkennt, wenn Erfahrungen geteilt und nicht nur Geschichten erfunden werden. “Nach einer wahren Begebenheit” ist der Arbeitstitel ihres ersten Albums.